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GUIDE VELO

Massnahmen zur Veloförderung

1.6.1

Infrastrukturen
Veloparkierung

Private und öffentliche Abstellplätze

Beschreibung

Es gibt verschiedene Arten von Abstellanlagen für Velos: frei zugängliche oder geschlossene, überdachte oder nicht überdachte, mit Vorrichtungen zum Anlehnen von Velos oder lediglich markierte Felder auf dem Boden, im öffentlichen Raum oder auf privatem Grund, etc. Eine Velostation bietet ein Höchstmass an Sicherheit und Komfort. Grössere, öffentlich zugängliche Anlagen zur Veloparkierung sind Teil eines Velonetzes und werden behördenverbindlich festgelegt (vgl. Praxishilfe Velowegnetzplanung).

Nutzen

Eine gut durchdachte Velo-Abstellanlage verringert das Diebstahl- und Beschädigungsrisiko, schützt das Velo vor Witterungseinflüssen und gewährleistet die Erreichbarkeit von Verkehrserzeugern (Bahnhöfe, Geschäfte, Schulen, Wohnhäuser usw.). Die Kriterien Komfort und Attraktivität sind daher zentral, insbesondere aus der Perspektive von täglichen Velofahrten. Die zunehmende Nutzung von E-Bikes und teureren Cargo-Velos erhöhen das Bedürfnis nach Sicherheit.

Herausforderungen

Abstellanlagen sind ein Teil des Velowegnetzes und ein Grundstein für die Förderung der Velonutzung. Bei der Planung einer qualitativ hochwertigen Abstellanlage gilt es, zahlreiche Herausforderungen einzubeziehen: Wahl des Standorts (in der Nähe des Eingangs und der Velowege, gut sichtbar, mit einfachem und sicherem Zugang); Wahl des Parkiersystems (zum Anschliessen des Rahmens und zur Vermeidung des Umkippens), gestalterische Integration ins Umfeld und verfügbarer Platz. Wichtig ist auch, dass eine intuitive Nutzung für verschiedene Arten von Velos (E-Bikes, Cargo-Velos, Anhänger usw.) ermöglicht wird. Die Entscheidung, ob ein Wetterschutz angebracht wird oder nicht (Überdachung), die durchschnittliche Parkdauer entsprechend der beabsichtigten Nutzung und die Anzahl der Stellplätze müssen entsprechend dem aktuellen, aber auch dem zukünftigen Bedarf geplant werden. Zudem müssen die geltenden Normen berücksichtigt werden und auch der Unterhalt gewährleistet sein.

Veloparkplatz auf dem vonRoll-Campus der PH und der Universität Bern

Überdachter Veloparkplatz auf dem Gelände des Centre professionnel du nord vaudois (CPNV) in Yverdon-les-Bains

Die Veloboxen in Lausanne. Quelle: Ville de Lausanne

Die Stadt Lausanne strebt eine Verkehrsverlagerung hin zu mehr Velo an. Damit sie in Quartieren mit Altbauten ohne Veloräume kurzfristig Lösungen zur sicheren und überdachten Langzeitparkierung von Velos anbieten kann, werden in einem Pilotprojekt nun Veloboxen auf Autoparkplätzen aufgestellt. Die 10 Boxen für 50 Velos beanspruchen die gleiche Parkfläche wie 5 Privatautos. Mit einem Abonnement à CHF 100.- können Nutzer:innen ihr Velo für ein Jahr vor Diebstahl, Vandalismus und Wetter sicher geschützt parkieren.

Veloabstellplätze auf öffentlichem Grund

Es ist wichtig, das Abstellen von Velos mit anderen Nutzungen im öffentlichen Raum zu koordinieren. Ein allgemeines Parkierungskonzept muss die Standorte, die Anzahl und die Art der Abstellplätze im öffentlichen Raum berücksichtigen. Dies gilt insbesondere für öffentliche Gebäude (Schulen, Einkaufszentren, Kulturstätten, Sportzentren usw.), wo die Kurz- oder Langzeit-Parkierung sicher und attraktiv gestaltet sein soll und sich zusätzlich in der Nähe der Eingänge befinden soll. Dies steigert die Attraktivität des Velofahrens. Der direkte Zugang vom Velowegnetz aus ist ebenfalls zu berücksichtigen.

Veloabstellplätze auf privatem Grund (Unternehmen/Wohnungen)

In den meisten Kantonen können die Gemeinden Anforderungen für die Anzahl und die Qualität der Veloabstellplätze festlegen. Auch hier ist es wichtig, Kurzzeit-Abstellplätze (z. B. für Besucher:innen) und Langzeit-Abstellplätze (die ein höheres Sicherheitsniveau und Schutz vor Witterungseinflüssen erfordern) sowie die Vielfalt der Velos (E-Bikes, Cargo-Velos usw.) zu berücksichtigen. Die VSS-Normen legen fest, wie viele Velos für private und öffentliche Gebäude je nach Art, Grösse und Standort benötigt werden.

Beispiele für empfohlene Veloparkständer. Quelle: Veloparkierung für Wohnbauten, Stadt Zürich, 2012

Um dem Mangel an Abstellmöglichkeiten für Velos, insbesondere in den meisten älteren Gebäuden, entgegenzuwirken, hat die Stadt Hamburg sogenannte «Fahrradhäuschen» eingerichtet, die im öffentlichen Raum auf Antrag von Bewohner:innen bzw. Eigentümer:innen errichtet werden können und teilweise subventioniert werden.

Beispiele für geschützte und sichere Fahrradabstellplätze im öffentlichen Raum, Hamburg

Quellen

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